Wenn man Kinder hat stellt sich irgendwann wohl jedes Elternteil einmal die Frage: Wer bin ich eigentlich? Was für eine Beziehung möchte ich zu meinem Kind haben? Möchte ich der Freund bzw. die Freundin meines Kindes sein? Aus der Beantwortung dieser Frage ergeben sich einige Konsequenzen, die sich sicherlich auf den Umgang miteinander auswirken.
Ohne jetzt zu werten, habe ich mich bewusst dagegen entschieden die Freundin meiner Kinder zu sein. Ich bin ihre Mutter und denke, dass ich andere Sachen erfüllen muss als eine Freundin. An mich werden andere Erwartungen gestellt und ich möchte auch anders wahr genommen werden. Ich möchte natürlich ein vertrauensvolles Verhältnis zu meinen Kindern haben, aber sie müssen/sollen mir nicht von ihrem „Ersten Mal“ erzählen, so wie sie es einer Freundin oder einem Freund anvertrauen würden. Ich möchte mit meinen Kindern herumalbern, aber ich möchte nicht als Schulkumpel behandelt werden. Ich möchte ihnen bedingungslose Liebe entgegenbringen und Verantwortung übernehmen. Ich möchte beraten und stützen.
Und ich habe einen Facebook-Account 😉
Noch sind meine Kinder zu klein, um einen Facebook-Account zu haben, aber der Tag wird sicherlich kommen und dann auch die Frage: Soll ich mit meinem Kind auf Facebook befreundet sein? Jesper Juul beantwortet das in seinem Artikel Soll man mit seinem Kind auf Facebook befreundet sein?
„Gehen Sie von sich aus keine Facebook-Freundschaft mit Ihrem Kind ein, außer es fragt Sie danach. Bitten Sie aber nicht selbst darum. Zweitens: Wenn Ihr Kind Ihnen eine „Freundschaftsanfrage“ schickt, fragen Sie nach, warum es das tut, und denken Sie darüber nach, bevor Sie eine Entscheidung treffen. All das hängt natürlich auch davon ab, wie und wofür Sie und Ihr Kind Facebook nutzen. Je persönlicher und privater die Nutzung ist, umso weniger ist es ratsam, auf Facebook miteinander befreundet zu sein.
Und ich muss sagen, ich sehe es — aus den oben genannten Gründen — genau so.
Zudem bin ich der Auffassung, dass Kinder ihren eigenen Raum benötigen. Sie benötigen Räume, in denen sie sich ohne ihre Eltern frei austauschen können. Ich stehe auf dem Schulhof ja auch nicht immer in Hörweite neben meinen Kindern. Voraussetzung dafür ist allerdings Vertrauen. Zum einen muss ich als Eltern meinem Kind vertrauen, dass es gewissenhaft mit dem Medium Internet bzw. Facebook umgeht, zum anderen muss mein Kind mir vertrauen können, dass ich es nicht „belausche“, aber dass ich — falls Probleme auftauchen — da bin.
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